Funktionstherapie

Funktionsstörungen des Kauapparates sind weit verbreitet. Wenn das feine Zusammenspiel zwischen Kiefer, Zähnen und Kaumuskulatur aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies gesundheitliche Folgen ganz unterschiedlicher Art haben. Dabei ist es oft gar nicht so einfach, festzustellen, wo die Ursache für die Beschwerden liegen.

Im Rahmen der Funktionstherapie widmen wir uns diesen Funktionsstörungen und planen eine Therapie, die individuell auf den Patienten zugeschnitten ist. Dabei können Hilfsmittel wie eine Aufbissschiene zum Einsatz kommen, oder wir korrigieren Fehlstellungen der Zähne. Auch fachübergreifende Maßnahmen wie eine Physiotherapie können begleitend zur zahnärztlichen Behandlung sinnvoll sein.

Ziel der Behandlung ist es, den Kauapparat ins Gleichgewicht zu bringen und wieder einen optimalen Zusammenbiss zu erreichen.


Was ist eine Funktionstherapie?

Unter dem Begriff Funktionstherapie verstehen wir unterschiedliche Maßnahmen, die alle das Ziel haben, Funktionsstörungen des Kausystems zu beheben. Dazu wird zunächst eine Funktionsanalyse durchgeführt, um die Ursachen für die Beschwerden herauszufinden. Diese können im Bereich von Kiefer und Zähnen liegen, aber auch in anderen Körperregionen. So können sich zum Beispiel Stress und Fehlhaltungen auf den Kauapparat auswirken. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, bei der Funktionstherapie in München auch Fachärzte anderer Spezialisierungen mit einzubeziehen.

Die Behandlung umfasst je nach Befund unterschiedliche Maßnahmen. Häufig arbeiten wir bei der Funktionstherapie mit sogenannten Aufbissschienen. Diese stellen eine sofortige Entlastung der Kiefergelenke dar und schützen die Zähne. Auch ein Zahnersatz kann Teil des Behandlungskonzeptes sein, etwa wenn Zahnlücken oder eine schlecht sitzende Versorgung den Zusammenbiss beeinträchtigen.

Die Funktionstherapie ist also kein standardisiertes Verfahren, sondern wird immer individuell für den einzelnen Patienten geplant.


Für wen eignet sich eine Funktionstherapie?

Eine Funktionstherapie ist immer dann sinnvoll, wenn der Zusammenbiss gestört ist oder unspezifische Beschwerden auftreten. Dazu gehören Zahn- und Kieferschmerzen, Kieferknacken, Kopfschmerzen und Verspannungszustände, aber auch andere Symptome im Kopf- und Halsbereich wie etwa Tinnitus oder Schwindel. Hier kann eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) vorliegen.

Auch bei Schnarchen und nächtlichem Zähneknirschen ist eine Funktionstherapie zu empfehlen. In beiden Fällen kann mithilfe einer Schienentherapie schnell eine Verbesserung erzielt werden, während parallel die Ursachen untersucht und therapiert werden sollten.


Wie läuft eine Funktionstherapie beim Zahnarzt ab?

Die Anlässe für eine Funktionstherapie beim Zahnarzt können vielfältig sein. Vielleicht leiden Sie schon länger unter Kiefergelenksproblemen, Zähneknirschen oder anderweitigen Beschwerden. Es kann auch sein, dass der Zahnarzt Verschleißspuren an den Zähnen feststellt und eine genauere Untersuchung empfiehlt. In diesem Fall überprüfen wir den Zusammenbiss im Rahmen einer sogenannten Funktionsanalyse. Anschließend können wir eine genauere Diagnose stellen und eine individuell angepasste Behandlung planen.

Zunächst wird in der Regel versucht, die Beschwerden mit nicht-invasiven Methoden wie der Aufbissschiene zu therapieren. Diese verhindert den direkten Kontakt zwischen den Zähnen und fördert die Entspannung der Kaumuskulatur. Bei vielen Problemen wie etwa Zähneknirschen führt die Schienentherapie allein oft schon zum Erfolg.

Funktionsstörungen können durch Probleme mit den Zähnen begünstigt werden, zum Beispiel fehlende oder schiefe Zähne. Auch ein schlecht sitzender Zahnersatz kann den Zusammenbiss stören. Hier nimmt der Zahnarzt bei Bedarf Anpassungen vor. In schweren Fällen kann auch eine kieferorthopädische Behandlung notwendig sein, die wir zum Beispiel unauffällig mit transparenten Alignern durchführen können.


Wie lange dauert eine Funktionstherapie?

Die Behandlungsdauer hängt von der individuellen Situation ab. Einige Patienten können nach mehreren Monaten Schienentherapie bereits ganz auf die Aufbissschiene verzichten, da sich die Muskulatur entspannt und der Biss wieder normalisiert hat. In anderen Fällen, zum Beispiel bei ausgeprägtem Zähneknirschen, kann ein dauerhaftes Tragen der Schienen sinnvoll sein.

Der Behandlungserfolg ist immer abhängig davon, wie effektiv die Ursachen behandelt wurden. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, begleitend zur zahnärztlichen Behandlung beispielsweise eine Physiotherapie durchzuführen oder Maßnahmen zum Stressabbau zu ergreifen. Je wirksamer die eigentlichen Auslöser angegangen werden, desto schneller führt auch die Funktionstherapie zum Erfolg.